Unsere Forderungen

«Bildung und Arbeit für geflüchtete Menschen ermöglichen!»

Die Integration von geflüchteten Menschen in Schule, Ausbildung und Beruf ist ungenügend. Geflüchtete, Asylsuchende, Abgewiesene und Sans-Papiers, die sich bilden und arbeiten wollen, sehen sich oft fast un- überwindlichen Barrieren gegenüber. Der Bildungszugang muss deshalb dringend vereinfacht werden. Deshalb fordern wir von National- und Ständerat sowie vom Bundesrat und von den Kantonen:

  • Recht auf Bildung für alle: Die «Integrationsagenda Schweiz» muss das Recht auf Bildung für alle Geflüchteten, unabhängig vom Aufenthaltsstatus, gewährleisten. In der Volksschule gilt, dass alle, die hier leben – auch mit Status N, Abgewiesene und Sans-Papiers – Zugang zur Bildung erhalten – dies muss neu auch auf allen anderen Stufen des Bildungssystems gelten.

  • Primar- und Sekundarstufe I: Geflüchtete Kinder und ihre Familien sollen schnell in kindergerechte Wohnungen und reguläre Schulen der Gemeinden integriert werden. Die Kantone müssen für die rasche Inklusion der Kinder in die Regelklassen der Volksschule sorgen. Beides ist bisher zu oft nicht der Fall.

  • Sekundarstufe II: Junge Geflüchtete im nachobligatorischen Alter brauchen vollwertige und vollzeitliche Ausbildungen. Die Berufsvorbereitungsprogramme müssen grundsätzlich bei individuellem Bedarf auf zwei Jahre verlängert werden können, die entsprechende Alterslimite muss auf 30 Jahre erhöht werden. Für das Gymnasium geeignete Geflüchtete müssen gefördert und ermutigt werden.

  • Abschluss der Ausbildung: Wer sich in einer Ausbildung befindet, soll diese abschliessen können, auch wenn ein negativer Asylentscheid getroffen wird. Ein Abschluss ist für sie auch bei einer Rückkehr von grossem Nutzen. Die Garantie, eine begonnene Ausbildung zu Ende führen zu können, ist zudem für die Lehrbetriebe sehr wichtig: Sie gewinnen so Planungssicherheit und werden zur Schaffung von Lehrstellen motiviert.

  • Tertiärbildung / Hochschulbildung: Der Bund, die Kantone und die Hochschulen müssen dafür sorgen, dass Geflüchtete mit guter Vorbildung beim Zugang zu Hochschulen unterstützt werden – etwa mit bedarfsgerechten Sprachkursen, Brücken- und Vorbereitungsprogrammen sowie mit Stipendien. Die Spielräume für die Anerkennung ihrer mitgebrachten Diplome müssen von den Hochschulen genutzt und auf politischer Ebene erweitert werden. Es braucht Alternativen im Zulassungsverfahren (z.B. Eignungstests, assessments etc.), damit durch die Flucht verloren gegangene Diplome und nicht oder ungenügend dokumentierte Vorkenntnisse zur Anerkennung gelangen können.

  • Weiterbildung: In der digitalisierten Wissensgesellschaft sind Altersbegrenzungen in der Bildung unsinnig. Alle Menschen, insbesondere auch Geflüchtete, gilt es bei Bedarf dabei zu unterstützen, schulische Grundbildung nachzuholen, Sprachkurse bis Niveau C2 zu besuchen und berufliche Weiterbildungen zu absolvieren. Für eine solche öffentlich geförderte Erwachsenenbildung müssen die Möglichkeiten des Weiterbildungsgesetzes ausgeschöpft und vergrössert werden.

Am 22. September 2021 haben wir die Petition «Bildung und Arbeit für geflüchtete Menschen ermöglichen!» mit 19’209 Unterschriften dem Bundesparlament in Bern übergeben.

Hier geht’s zur Pressemappe, zur kompletten Aufnahme der Konferenz und zum Pressespiegel.

«Geflüchtete haben das Wort»

Hier erfahren Sie hier mehr über die Erfahrungen von Geflüchteten in der Schweiz.

Regie: Constanze Schade, Markus Egli, Denis Lüthi
Kamera, Ton: Denis Lüthi
Licht-/Tonassistenz: Rahim Mohammadzadeh
Mitwirkende: Sara, Dawa, Pascal, Kholoud, Adulfatah, Hamide, Nusret, Kelsang, Dogan, Diana, Sanaz, Reza, Abraham 

Mit der Unterstützung von: 
Autonome Schule Zürich, Capacitiy, Eritreischer Medienbund, Freiplatzaktion Zürich, HEKS-Regionalstelle Zürich/Schaffhausen, Honorable, Map-F, NCBI, Powercoders, Prointegras, Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich, Singa, Solinetz Zürich und Winterthur, Stiftung Future, voCHabular, VPOD Zürich Lehrberufe, Welcome to School, Werk.Statt.Flucht